Der Geflügelmarkt befindet sich 2024 in einem entscheidenden Wandel, angetrieben durch die wachsende Nachfrage nach nachhaltigeren und tierfreundlicheren Produkten. Konsumenten weltweit, insbesondere in Europa, legen zunehmend Wert auf Bio-Produkte und achten verstärkt auf die Herkunft und die Haltungsbedingungen von Geflügel. Dieser Trend hin zu ökologischer Landwirtschaft treibt die Nachfrage nach Bio-Geflügel in die Höhe und zwingt Produzenten, ihre Produktionsmethoden anzupassen.
Steigende Produktionskosten: Eine Herausforderung für die Industrie
Ein zentrales Problem für die Geflügelindustrie sind die deutlich gestiegenen Produktionskosten. Dies ist hauptsächlich auf die Verteuerung von Futtermitteln und Energie zurückzuführen, die durch globale Lieferkettenprobleme und geopolitische Spannungen verschärft werden. Der Preisanstieg bei Getreide, einem Hauptbestandteil des Tierfutters, hat insbesondere in Europa und Nordamerika zu höheren Kosten geführt, was sich in den Endpreisen für Verbraucher bemerkbar macht. Viele Produzenten stehen vor der Herausforderung, diese Mehrkosten zu bewältigen, ohne ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren.
Globaler Wettbewerb: Brasilien und die USA dominieren weiterhin
Trotz der wachsenden Nachfrage nach lokal produziertem und Bio-Geflügel spielen globale Akteure wie Brasilien und die USA eine zentrale Rolle auf dem Weltmarkt. Diese Länder exportieren große Mengen an Geflügelprodukten, insbesondere in Regionen wie Europa und Asien. Während europäische Produzenten versuchen, sich durch Qualitätsmerkmale wie Bio-Siegel und bessere Tierschutzstandards abzuheben, bleibt der Preisvorteil der globalen Wettbewerber eine große Herausforderung.
Gesundheitsrisiken: Vogelgrippe als anhaltende Bedrohung
Die Vogelgrippe bleibt eine erhebliche Bedrohung für den globalen Geflügelmarkt. In den letzten Jahren kam es in verschiedenen Ländern, vor allem in Europa und Asien, immer wieder zu Ausbrüchen, die zur Massentötung von Tieren führten und die Produktion erheblich beeinträchtigten. Um größere Ausbrüche zu verhindern, haben viele Länder strenge Quarantänemaßnahmen eingeführt und setzen verstärkt auf Impfprogramme. Dennoch bleibt die Vogelgrippe ein unsicherer Faktor, der sowohl das Angebot als auch die Preise beeinflussen könnte.
Zukunftsausblick: Chancen und Risiken
Der Geflügelmarkt wird in den kommenden Jahren stark von der Balance zwischen Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz abhängen. Produzenten, die in nachhaltige Praktiken und innovative Technologien investieren, könnten langfristig profitieren, insbesondere in Märkten, die auf ökologische und ethische Produktionsstandards Wert legen. Gleichzeitig könnten globale Herausforderungen wie steigende Produktionskosten und Gesundheitsrisiken das Wachstum bremsen und für Unsicherheiten sorgen.
Insgesamt bleibt der Geflügelmarkt ein dynamisches und herausforderndes Umfeld, das sich stetig an neue Verbrauchertrends, globale Marktentwicklungen und gesundheitliche Herausforderungen anpassen muss.